Für Transpersonen ist der Prozess eines Coming-outs oft sehr langwierig und mühsam. Wenn es dann endlich soweit ist, begegnen ihnen die meisten im Freundes und Bekanntenkreis glücklicherweise mit Liebe und Akzeptanz. Andere hingegen äußern – ohne es böse zu meinen – unsensible Aussagen und Fragen, die fast genauso schlimm ankommen wie direkte Anfeindungen. Damit ihr in Zukunft wisst, wie ihr eure Transfreunde beim Comingout am besten unterstützt, haben wir für euch ein paar wesentliche Dos und Don’ts zusammengefasst!
1. Gratuliert ihm/ihr, aber behandelt ihn/sie weiterhin normal
Das Coming-out ist ein wichtiger Schritt, der sehr viel Mut erfordert. Für viele Transmenschen bedeutet es, sich nicht mehr hinter einer Fassade verstecken zu müssen und endlich frei leben zu können. Nichtsdestotrotz solltet ihr eurem Freund/eurer Freundin das Gefühl vermitteln, dass sich zwischen euch nichts verändert hat. Das Thema kann durchaus hin und wieder zur Sprache kommen, sollte allerdings nicht den Großteil eurer Konversationen ausmachen.
2. Erkundigt euch, wie er/sie ab jetzt genannt werden möchte, aber fragt nicht nach der Geschlechtsangleichung
Im Anschluss an das Coming-out passen die meisten Transpersonen ihren Namen an die Geschlechtsidentität an. Damit sich euer Freund/ eure Freundin auch in Zukunft weiterhin wohl fühlt, fragt im richtigen Moment nach, wie er/sie ab jetzt genannt werden möchte. Während solche Informationen wichtig für euren künftigen zwischenmenschlichen Umgang sind, sind intime Fragen à la „Wie sieht es jetzt bei dir unten herum aus?“ völlig fehl am Platz. Wenn sie irgendwann tatsächlich den Bedarf haben, darüber zu sprechen, werden sie schon selbst auf euch zukommen.
3. Auch wenn ihr in dem Moment verunsichert seid: Es geht nicht um euch!
Auch wenn ihr selbst etwas verwirrt seid und euch die Situation überfordert, lasst es euch eurem Freund/eurer Freundin zuliebe zunächst nicht anmerken! Sie machen beim Coming-out emotional ohnehin viel durch und benötigen in dieser sensiblen Phase einen Anker. Denkt daran: Es geht in erster Linie um ihn/sie und seine/ihre Bedürfnisse!
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