So holt ihr euch von der Bank bis zu 300 Euro zurück!
Im April entschied der Bundesgerichtshof endgültig, dass die in den AGB enthaltenen Klauseln der Banken und Geldinstitute unwirksam sind. Ein Grund dafür war, dass die Banken die Zustimmung zu einer Änderung der AGB ohne explizite Einwilligung für gültig erklärten. Die Postbank und andere Geldinstitute machten sich dies zu Nutze und führten höhere Gebühren ein, indem sie das Schweigen der Kunden schlicht als Zustimmung werteten. In diesem Fall spricht man auch von stillschweigender Zustimmung.
Unzulässige Gebühren zurückholen – so funktioniert es
Da jeder Bankkunde in den letzten zweieinhalb Jahren Gebühren gezahlt hat, die teilweise unberechtigt und ohne jeden Rechtsgrund waren, habt ihr nun die Möglichkeit, das Geld von der Bank zurückzufordern. Insbesondere Verbraucher mit ursprünglich kostenlosen Konten sollten jetzt ihre Chance nutzen! Angenommen, ihr habt 2017 ein kostenloses Girokonto eröffnet und zahlt seit Januar 2018 monatlich 4,90 Euro. Zum März 2021 stieg der Preis schließlich auf 5,90 Euro.
Zusätzlich seid ihr im Besitz einer Visa-Karte, die zuvor 20 Euro im Jahr kostete, und seit Januar 2018 30 Euro. Rechnet man alles zusammen, so habt ihr als Kunde im Zeitraum von Januar 2018 bis Juni 2021 einen Anspruch auf knapp 230 Euro Erstattung! Laut des Urteils könnt ihr auf diese Summe sogar noch Zinsen in Höhe von fünf Punkten über dem Basiszinssatz hinzurechnen und diese ebenfalls einfordern.
Vorsicht: Der Anspruch verjährt nach drei Jahren zum Jahresende. Sprich: Die Buchungen von 2018 solltet ihr bis zum 31. Dezember 2021 zurückgefordert haben und Buchungen vom Jahr 2019 bis zum 31. Dezember 2022.
Eure Bank weigert sich? Das könnt ihr tun!
Einige Betroffene berichten davon, dass die Banken teilweise nicht zahlen wollen oder einen deutlich geringeren Betrag kalkulieren. Damit euch das nicht auch widerfährt, solltet ihr mit Hilfe eines anwaltlich geprüften Schreibens zu eurer Bank gehen und eine möglichst genaue Aufstellung eurer Kontogebühren vorlegen.
Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht: Im Internet findet ihr einige rechtsgültige Mustervorlagen, die ihr ganz einfach kostenlos herunterladen könnt. Sollte wirklich gar nichts mehr helfen, könnt ihr den rechtlichen Weg einschlagen und einen Rechtsdienstleister beauftragen.
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Insbesondere Verbraucher mit ursprünglich kostenlosen Konten sollten jetzt ihre Chance nutzen!