Ekel-Experiment oder Lebensmittel der Zukunft?
Was haltet ihr von folgender Vorstellung: Ihr bestellt euch einen saftigen Burger aus Fleisch und das Tier, von dem es stammt, steht quicklebendig auf der Weide. Was erst einmal unmöglich klingt, soll durch sogenanntes In-vitro-Fleisch Realität werden. Wir erklären euch, was es damit auf sich hat.
Was haltet ihr von folgender Vorstellung: Ihr bestellt euch einen saftigen Burger aus Fleisch und das Tier, von dem es stammt, steht quicklebendig auf der Weide. Was erst einmal unmöglich klingt, soll durch sogenanntes In-vitro-Fleisch Realität werden. Wir erklären euch, was es damit auf sich hat.
Was ist denn überhaupt In-vitro-Fleisch?
Bei In-vitro-Fleisch handelt es sich so gesehen um echtes Fleisch, dass jedoch nicht von einem geschlachteten Tier stammt, sondern im Labor gezüchtet wurde. Dazu sind Stammzellen notwendig, die aus dem Muskelgewebe von echten Kühen entzogen werden. Mit Hilfe einer Nährlösung wächst im Labor aus diesen Zellen nach und nach neues Muskelgewebe zusammen.
Da sich große Stränge von Muskelfasern, also das was am Ende als echtes Steak oder Filet auf dem Teller liegt, nur durch Bewegung und Belastung bilden, müssen die künstlich hergestellten Fasern wie echte Muskeln trainiert werden. Das passiert über mechanische und elektrische Impulse, genau so wie beim Stemmen von Gewichten und EMS-Training.
Teuer und nicht ohne Tierleid
Was zunächst mal nach einer tollen Alternative zu herkömmlich hergestellten Fleischprodukten klingt, hat natürlich auch seine Schattenseiten. Zum einen ist da der Preis: Da die Produktion noch nicht massentauglich ist, würde beispielsweise ein Burger-Patty umgerechnet über zehn Euro kosten! Und dass für das “Ersatz-Fleisch” kein Tier mehr sterben muss, ist leider auch eine Wunschvorstellung. Zwar kann das Tier, von dem die Stammzellen kommen, problemlos weiterleben, doch die erwähnte Nährlösung wird aus wird aus dem Herzen ungeborener Kälber gewonnen, die kurz danach versterben.
Bildquelle: AbodeStock@zoomingfoto1712
Auch wenn die Wissenschaft hier sehr interessante Fortschritte macht, die den weltweiten Fleischkonsum revolutionieren könnten, sehe ich das Ganze skeptisch. Wenn wir nach wie vor Tiere töten müssen, können wir genau so auf gute pflanzliche Alternativen umsteigen, bei denen man kaum einen Unterschied schmeckt.