Deutschland macht sich locker!
In Ländern wie Großbritannien, Dänemark oder Schweden wurde er bereits zelebriert, in Deutschland ist er kurz bevor: der sogenannte „Freedom Day“. Passend zum Frühlingsbeginn soll an diesem Stichtag die Rückkehr zur Normalität stattfinden und „alle tiefergreifenden Schutzmaßnahmen“ entfallen – zumindest weitestgehend. Was viele nämlich missverstehen: Mit dem „Freedom Day“ ist nicht gemeint, dass wir nun völlig rücksichtslos unseren Alltag fortführen können. Der Freedom Day am 20. März gibt aber Hoffnung und lässt uns wieder aufatmen.
Dänemark, Schweden, Israel
Was in Deutschland bald Realität sein könnte, konnte in einigen Ländern bereits erfolgreich umgesetzt werden: Keine Sperrstunde, keine Obergrenze für Veranstaltungen, keine Maskenpflicht in Bus und Bahn – schon vor Wochen hat Schweden so gut wie alle Regeln aufgehoben und das Thema „Corona“ für fast vollkommen abgeschlossen erklärt. Auch in den Medien wird nicht mehr groß darüber diskutiert, ob die Aufhebung der Maßnahmen die richtige Entscheidung war. Dabei liegt Schwedens Impfquote unter der von Deutschland.
Dennoch sehen die dortige Politik und Bevölkerung den Entwicklungen höchst optimistisch entgegen – und die positiven Resultate sprechen für sich. Im Nachbarland Dänemark lässt sich Ähnliches beobachten: Seit dem 1. Februar wurden hier – trotz steigender Zahlen – jegliche Schutzmaßnahmen gestrichen. Selbst Masken kommen kaum noch zum Einsatz. Begründet wurde der Schritt mit der hohen Impfquote des EU-Landes und mit den milden Verläufen, die Omikron auslöst. Auch in der Schweiz müssen die Menschen in den Restaurants keine Masken mehr tragen. Die Maskenpflicht gilt nur noch in Bussen und Bahnen sowie in Gesundheitseinrichtungen. In den Niederlanden und in Frankreich fällt die Maskenpflicht ebenfalls an den meisten Orten weg.
„German Angst“: Vorsicht ist besser als Nachsicht
In Deutschland hingegen wäre so ein Vorgehen zum aktuellen Zeitpunkt undenkbar. Laut neuesten Studien würde mehr als ein Drittel der Deutschen die Maskenpflicht am liebsten so lange erhalten, bis Corona vollständig aus der Welt ist. Dieses Denken spiegelt sich auch in der Politik wider: Christian Drosten bestätigt, dass das Tragen von Masken zwar nicht für immer notwendig sei, es uns allerdings noch eine gewisse Zeit begleiten wird: “Dieses Virus wird zu einem normalen Erkältungsvirus werden.
Es ist keine Wahrsagerei, dass das aufhören wird – in absehbarer Zeit. Nächstes, übernächstes Jahr, vielleicht in drei Jahren. Aber dann ist es auch vorbei.“ Sind wir Deutschen also zu vorsichtig oder die anderen Länder zu nachlässig? Fakt ist, dass die anderen Länder deutlich optimistischer in die Zukunft blicken als wir. Ob das die richtige Perspektive ist, wird sich in naher Zukunft, spätestens im Herbst, zeigen.
Vorfreude auf den Frühling: Ein spürbarer Hauch von Normalität
Auch wenn der Begriff „Freedom Day“ nicht unbedingt die richtige Bezeichnung für den 20. März ist, so zeigt er jedoch vor allem eines: dass wir auf dem richtigen Weg sind. Hände schütteln, jemanden umarmen, eine Party feiern oder einfach nur mit vielen Leuten zusammen sitzen – diese Wünsche und Sehnsüchte könnten schon bald wieder zu unserer Realität werden.
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