Saisonziel Nummer 1: München darf nicht Fußballmeister werden
Dieser Kommentar zielt auf alle, die den FC Bayern München anhimmeln. Neunmal Deutscher Meister in Folge: na toll. Fast 300.000 Mitglieder und damit weltweit führend: na und? Eigentlich wäre ein Denkzettel für die Bayern gut. Eine Saison voller Misserfolg und Pleiten. Denn richtig guter Fußball lebt von Spannung, Unerwartetem und Kuriosem. All das verhindert der FC Bayern. Vor Beginn der Bundesligasaison 2021/22 hat eine Umfrage von Sportfive und Statista ergeben: Der Seriensieger aus München ist gar nicht so beliebt, wie er selbst glaubt.
Borussia Dortmund fliegen laut der Befragung mehr Herzen zu. Das könnte am Mitleid liegen, weil der BVB schon seit Ewigkeiten kein Meister mehr war. Oder daran, dass die Borussia nicht so arrogant auftritt wie der FCB. Im Grunde schadet der Größenwahn des FC Bayern dem deutschen Fußball. Was soll bloß aus Kindern werden, die nie miterlebt haben, dass es einen anderen Deutschen Meister als die Münchener gibt? Wozu am Wochenende mitfiebern, wenn gefühlt der Saisonsieger schon vorher feststeht? Jeder Ausflug ins Freibad oder in den Skateboard-Park sorgt für mehr Emotionen.
Der Profifußball ist leider wie Monopoly. Wer viel Geld hat, bekommt immer noch mehr. Deshalb wird sich an der Hackordnung in der Bundesliga mit Bayern München auf dem Thron wenig bis gar nichts ändern. Es sei denn, man ändert zu Lasten des ständigen Gewinners etwas am Regelwerk. Wer mehr Wettbewerb erzwingt, ermöglicht wieder mehr Nervenkitzel. Wie wäre es hiermit? Pro Nationalspieler im Kader bekommt jeder Bundesligist einen Punkt in der Tabelle abgezogen.
Das träfe vor allem die Münchener hart. Oder sie müssen nach jedem gewonnenen Heimspiel die Hälfte ihrer Einnahmen an die Nachwuchsabteilung des Tabellenletzten spenden, damit der besser wird. Das würde für Fairness, Demut und Chancengleichheit sorgen. Also für das, was Deutschlands Fußball im Würgegriff des FC Bayern fehlt.
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