Deshalb ist diese Staffel besonders
Wenn man an die Sendung „Germany’s Next Topmodel“ denkt, so hat man auf der Stelle das Bild einer abgemagerten, jungen Frau im Kopf, die versucht, sich gegen 30 weitere Kandidatinnen durchzusetzen. Alle haben den Druck, dem standardisierten Schönheitsideal eines typischen Models zu entsprechen und falls nicht, erhalten sie von den großen Marken schlicht keine Aufträge.
Doch Model-Mama Heidi hat sich in dieser Staffel etwas Besonderes einfallen lassen. Bereits im Vorfeld verriet sie: „In diesem Jahr habe ich das veraltete Schönheitsideal komplett über den Haufen geworfen und allen Mädchen – ob groß oder klein, jung oder alt – die Chance gegeben, sich bei mir vorzustellen“. Gesagt, getan!
Modeindustrie im Wandel – Designer setzen auf Vielfältigkeit und Besonderheit
Lange hielt man in der Mode-Industrie an den Maximen eines klassischen Models fest: groß, weiß und dünn. Als vor wenigen Jahren zum ersten Mal das Wort „Diversity“ in der Fashion-Szene fiel, war noch nicht absehbar, ob es sich nur um einen Trend handelt oder dies eines Tages zur Norm wird. Im Jahre 2021 stehen wir an diesem Punkt: Eine Model-Show, die 2,5 Millionen Zuschauer/innen vor den Fernseher lockt, präsentiert Finalistinnen, die wahrlich „anecken“.
Womöglich doch nur eine Marketing-Masche?
Zu Beginn der 16. Staffel herrschten seitens der Zuschauer Zweifel, ob das Leitmotiv „Diversity“ nicht einfach zu Marketing- Zwecken ins Leben gerufen wurde. Im Finale würden doch eh wieder nur die perfekten, für den Laufsteg geeigneten Models stehen. Jedoch kam es überraschenderweise anders: Ein Curvy-Model, ein Transgender-Model und eine junge Frau, die mit 1,68 m eigentlich zu klein für das Model- Business ist, kämpften um den ersten Platz bei GNTM. Letztlich wurde die 23-jährige Alex als Siegerin gekürt und gilt somit als eines der ersten Transgender-Models in Deutschland.
Model-Show steht weiterhin in der Kritik – Besserung in Sicht?
Bislang erntete die Show viel Kritik, weil sie die westlich-kapitalistischen Schönheitsideale pointierte und damit vielen jungen Frauen da draußen das Gefühl gab, nicht gut und schön genug zu sein. Diesmal legte man das Augenmerk allerdings auf andere Feinheiten: Die jungen Nachwuchsmodels bekamen nicht nur die Chance, durch ihre äußerliche „Andersartigkeit“ positiv aufzufallen, sondern auch ihre Geschichten zu erzählen und mit ihrer Persönlichkeit zu überzeugen.
Bildquelle: AbobeStock/@daniilvolkov
Eine Model-Show, die 2,5 Millionen Zuschauer/innen vor den Fernseher lockt, präsentiert Finalistinnen, die wahrlich „anecken“