Das müsst ihr über Kryptowährungen wissen
Auch wenn die Geschichte von Kryptowährungen bis ins Jahr 2009 zurückreicht, hat sich der Hype um Bitcoin und Co. vor allem in den letzten vier bis fünf Jahren entwickelt. Aber was genau sind diese alternativen Zahlungsmittel und warum gehen die virtuellen Münzen plötzlich so durch die Decke?
Alles begann mit Bitcoin
Bis heute ist die wahre Identität des Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto und die Tatsache, ob es sich bei dem Pseudonym um eine oder mehrere Personen handelt, nicht bekannt. Wir wissen nur, dass das Ziel des Bitcoins war, ein digitales Zahlungsmittel zu erzeugen, bei dem die Beteiligung von Banken und staatlichen Einrichtungen überflüssig wird. Das Mittel für den Erfolg ist die sogenannte Blockchain, laut Insidern das „Internet der Zukunft“. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um eine Verkettung von Datensätzen, bei der auf jedem Computer des Netzwerks eine Kopie der verschlüsselten Daten abgelegt wird. Das macht eine Fälschung oder Löschung der Daten unmöglich und garantiert die sichere Speicherung.
Perfekt für illegale Geschäfte im Darknet
Den meisten Durchlauf haben Kryptowährungen aller Art im Darknet, dem Teil des Internets, in dem viele illegale Geschäfte abgeschlossen werden. Ob zum Kauf von Waffen und Drogen oder gestohlener Kreditkartendaten: Bitcoin und seine Alternativen wie Ethereum, Litecoin oder der sarkastisch angehauchte Dogecoin (basierend auf dem namensgebenden Doge-Meme) boomen im Deep Web. Der Grund für deren Beliebtheit liegt in ihrer Anonymität. Im Gegensatz zu normalen Banküberweisungen oder PayPal lassen sich Transaktionen mit Kryptowährungen nämlich nicht (oder nur mit sehr hohem Aufwand) zurückverfolgen und garantieren den Käufern und Verkäufern eine enorme Sicherheit. Doch diese immer größere Beliebtheit bringt auch Probleme mit sich – zum Beispiel für die Umwelt.
Bitcoins als Klimakiller – wie das?
Als virtuelle Währung bestehen Bitcoins und Konsorten hauptsächlich aus Strom. Denn um die Überweisungen in Form von verschlüsselten Datenpaketen zu prüfen, sind unfassbare Rechenleistungen notwendig. Der Stromverbrauch für dieses sogenannte Mining (Schürfen) ist inzwischen schon so hoch wie der eines Landes wie Belgien – Tendenz steigend! Denn die Rechenoperationen werden mit jedem neuen Bitcoin immer komplizierter, und so gehen immer mehr Hochleistungsrechner ans Netz – die meisten davon dummerweise in China und der Mongolei, wo es reichlich megabilligen (und megaschmutzigen) Kohlestrom gibt. Wenn dann noch kriminelle Energie dazukommt, kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln:
Im Knast zum Millionär
Ein Kleinkrimineller aus Bayern verkaufte in Fake-Shops Dinge, die es überhaupt nicht gab und ergaunerte sich so 300.000 Euro. Bevor er ins Gefängnis musste, kaufte er noch schnell für 10.000 Euro Bitcoins, deren Kurs während seiner vierjährigen Haftstrafe durch die Decke ging. Gut verschlüsselt und damit sicher vor den Strafbehörden wurden seine Bitcoins immer wertvoller und er zum Millionär. Inzwischen hat er seine Haftstrafe abgesessen und lässt sich in Süditalien die Sonne auf den Bauch scheinen.
Wie war noch mal das Passwort?
Und dann gibt es Geschichten wie die des in San Francisco lebenden Programmierers aus Deutschland. Er hat vor einigen Jahren in Bitcoins investiert, die inzwischen unfassbare 180 Millionen Euro wert sind. Noch unfassbarer ist, dass er den Passwortzettel für seine Spezialfestplatte nicht mehr findet, auf der das Bitcoin- Passwort gespeichert ist und nur noch zwei Versuche hat, bis diese sich selbst zerstört und seine Bitcoins für immer weg sind. Wir möchten gar nicht wissen, wie viele schlaflose Nächte der arme Kerl schon hatte. Schwacher Trost: Weltweit sollen über 100 Milliarden Euro an Bitcoins in irgendwelchen Bitcoin-Geldbörsen für immer unerreichbar schlummern, weil ihre Besitzer das Passwort vergessen haben …
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